Interview mit Rechtsanwältin Bontschev: BaFin-Warnung zu ertragmaximierer.com und fokusfinanz.com – Was Betroffene jetzt tun sollten

Interview mit Rechtsanwältin Bontschev: BaFin-Warnung zu ertragmaximierer.com und fokusfinanz.com – Was Betroffene jetzt tun sollten

Veröffentlicht:

Montag, 28.04.2025
von Red. LF

Interviewer: Frau Bontschev, die BaFin warnt vor den Webseiten ertragmaximierer.com und fokusfinanz.com. Was genau steckt dahinter?

Rechtsanwältin Bontschev:
Beide Plattformen bieten nach Angaben der BaFin Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen an, ohne eine erforderliche Erlaubnis. Das ist illegal. Anleger, die auf diesen Seiten investiert haben, laufen Gefahr, ihr Geld zu verlieren. Solche Warnungen deuten meist auf betrügerische Aktivitäten hin.

Interviewer: Welche Schritte empfehlen Sie Betroffenen?

Rechtsanwältin Bontschev:
Zunächst sollten Betroffene jeglichen Kontakt mit den Betreibern abbrechen und keine weiteren Überweisungen tätigen. Wichtige Unterlagen wie Kontoauszüge, E-Mails und Verträge müssen gesichert werden. Danach sollten Betroffene Strafanzeige bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft erstatten und einen spezialisierten Anwalt einschalten, um Rückforderungen und weitere rechtliche Schritte zu prüfen.

Interviewer: Gibt es eine Chance, das investierte Geld zurückzuholen?

Rechtsanwältin Bontschev:
Ja, es besteht eine Chance, aber die Erfolgsaussichten hängen vom Einzelfall ab. In manchen Fällen kann über die Staatsanwaltschaft im Wege der Rückgewinnungshilfe oder über Zivilklagen ein Teil des Geldes gesichert werden. Auch Zahlungen über Banken oder Zahlungsdienstleister können manchmal rückgängig gemacht oder Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden.

Interviewer: Was sollten Anleger tun, die unsicher sind, ob sie betroffen sind?

Rechtsanwältin Bontschev:
Jeder, der Zahlungen an ertragmaximierer.com oder fokusfinanz.com geleistet oder Verträge abgeschlossen hat, sollte sein Vorgehen rechtlich prüfen lassen. Selbst wenn noch kein Schaden eingetreten ist, kann schon der Abschluss eines Vertrages mit einem unerlaubt tätigen Anbieter rechtliche Schritte erfordern.

Interviewer: Woran erkennen Anleger in Zukunft betrügerische Anbieter?

Rechtsanwältin Bontschev:
Besondere Vorsicht ist bei unrealistisch hohen Renditeversprechen, unklaren Impressumsangaben und Drängen zu schnellen Investitionsentscheidungen geboten. Ein schneller Check über die Unternehmensdatenbank der BaFin hilft, schwarze Schafe frühzeitig zu erkennen.

Interviewer: Ihr abschließender Rat an Betroffene?

Rechtsanwältin Bontschev:
Handeln Sie sofort. Sichern Sie Beweise, erstatten Sie Strafanzeige und holen Sie sich anwaltliche Unterstützung. Je schneller Sie reagieren, desto größer sind die Chancen, wenigstens einen Teil Ihres Geldes zurückzubekommen.

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