Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor Angeboten auf der Website mabanco.com. Die Betreiber dieser Plattform behaupten, unter der Bezeichnung MA BANCO ein Kreditinstitut zu betreiben. Doch tatsächlich existiert in Deutschland kein solches Institut, und die angeblich in Toulouse ansässige MA BANCO verfügt über keine Erlaubnis, Bankgeschäfte oder Finanzdienstleistungen in Deutschland anzubieten.
Besonders alarmierend ist, dass diese Website nahezu identisch mit den bereits bekannten betrügerischen Plattformen fe-bank.com und bancottimo.com ist, vor denen die BaFin bereits am 2. September 2024 gewarnt hat. Dies zeigt, dass es sich um ein Netzwerk von Fake-Banken handelt, die unter ständig wechselnden Namen versuchen, Verbraucher zu täuschen.
Frage: Frau Bontschev, die BaFin warnt vor MA BANCO und ähnlichen Fake-Banken. Was bedeutet das für Verbraucher?
Rechtsanwältin Bontschev: Diese Warnung sollte unbedingt ernst genommen werden. Fake-Banken wie MA BANCO nutzen seriös wirkende Internetauftritte, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Viele Menschen suchen gezielt nach lukrativen Geldanlagen oder Krediten und stoßen dabei auf solche betrügerischen Angebote. Das Problem ist, dass hinter diesen Fake-Banken keine echten Finanzdienstleister stehen, sondern professionelle Betrüger, die das überwiesene Geld in den meisten Fällen verschwinden lassen.
Frage: Woran erkennen Verbraucher, dass es sich um eine Fake-Bank handelt?
Rechtsanwältin Bontschev: Es gibt einige eindeutige Hinweise darauf, dass ein Anbieter unseriös ist:
- Fehlende BaFin-Lizenz – In Deutschland dürfen Bankgeschäfte nur mit einer behördlichen Genehmigung angeboten werden. Wer diese nicht besitzt, agiert illegal.
- Unklare Unternehmensstruktur – MA BANCO gibt einen Sitz in Toulouse an, doch es gibt keinerlei offizielle Registereinträge oder Nachweise für dessen Existenz.
- Täuschend echte, aber identische Websites – Dass die Seite starke Ähnlichkeiten mit anderen bereits enttarnten Fake-Banken aufweist, zeigt, dass es sich um ein Musterbetrugssystem handelt.
- Unrealistisch hohe Gewinne oder günstige Kredite – Fake-Banken werben oft mit außergewöhnlich guten Konditionen, die bei seriösen Banken nicht realistisch wären.
- Fehlende Kontaktmöglichkeiten – Seriöse Banken haben klare Ansprechpartner, Hotline-Nummern und echte Geschäftsadressen. Fehlende oder nur vage Kontaktangaben sind ein Alarmsignal.
Frage: Was können Verbraucher tun, wenn sie bereits Geld an eine Fake-Bank überwiesen haben?
Rechtsanwältin Bontschev: Falls Verbraucher auf eine solche Masche hereingefallen sind, sollten sie schnellstmöglich handeln:
- Bank oder Zahlungsdienstleister kontaktieren: Manchmal besteht die Möglichkeit, Zahlungen zurückzuholen oder weitere Transaktionen zu verhindern.
- Strafanzeige stellen: Ein Betrugsverdacht sollte umgehend bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft gemeldet werden.
- Alle Beweise sichern: E-Mails, Zahlungsbelege und jegliche Kommunikation sollten aufbewahrt werden, um sie bei Ermittlungen nutzen zu können.
- Anwaltlichen Rat einholen: Ein spezialisierter Anwalt kann prüfen, ob und wie das verlorene Geld zurückgeholt werden kann.
- BaFin und Verbraucherzentrale informieren: Dies hilft dabei, weitere potenzielle Opfer vor der Betrugsmasche zu warnen.
Frage: Welche Maßnahmen empfehlen Sie, um sich vor Fake-Banken zu schützen?
Rechtsanwältin Bontschev: Verbraucher sollten immer kritisch bleiben, wenn es um Online-Finanzangebote geht. Ich empfehle folgende Schutzmaßnahmen:
- BaFin-Unternehmensdatenbank nutzen – Vor einer Geldanlage oder Kreditaufnahme sollte überprüft werden, ob das Unternehmen eine gültige Lizenz hat.
- Firmenhintergrund recherchieren – Eine einfache Google-Suche kann oft Warnhinweise oder negative Berichte zu dubiosen Anbietern zutage fördern.
- Keine sensiblen Daten preisgeben – Persönliche Daten oder Bankinformationen sollten nicht an unbekannte Anbieter weitergegeben werden.
- Misstrauisch bei übertriebenen Versprechen sein – Wenn eine Plattform „garantierte hohe Renditen“ oder „Kredite ohne Bonitätsprüfung“ anbietet, sollte man skeptisch werden.
- Auf sichere Zahlungsmethoden achten – Direktüberweisungen an ausländische oder unbekannte Konten sollten unbedingt vermieden werden.
Frage: Vielen Dank für Ihre Einschätzungen, Frau Bontschev!
Rechtsanwältin Bontschev: Sehr gerne! Mein Rat an alle Verbraucher: Lassen Sie sich nicht von professionell wirkenden Websites täuschen. Prüfen Sie Angebote genau, holen Sie sich unabhängige Informationen ein und vertrauen Sie nur lizenzierten Finanzinstituten.