Weißmetalle haussieren

Weißmetalle haussieren

Veröffentlicht:

Montag, 30.06.2025
von redakteur_u

Die Krisen auf der Welt werden nicht weniger, sondern mehr. Trotzdem scheint der Goldpreis nach seinem fulminanten Anstieg der vergangenen Monate eine Pause einzulegen. Sollte er fallen, kann das für Nachkäufe genutzt werden. Falls er seinen Aufwärtstrend wieder aufnimmt, können sich Anleger über gute Gewinne freuen. Hier sollte man also abwarten.

Anders verhalten sich die drei Weißmetalle Silber, Platin und Palladium. Zu einem überraschenden und starken Anstieg hat Platin angesetzt. Das Metall ist für verschiedene Industrieanwendungen wichtig und wird nun auch wieder für die Schmuckherstellung entdeckt. Da sein Markt extrem klein ist, können schon geringe Handelsvolumina zu großen Preisausschlägen führen. Mit Palladium verhält es sich zwar im Prinzip genauso, nur spielt es im Schmuckbereich keine bedeutende Rolle. Nach einem langwährenden Rückgang hat der Preis einen stabilen Boden ausgebildet und setzt nun ebenfalls zu einem Preisanstieg an. Der sieht zwar momentan noch vergleichsweise schwach aus, könnte jedoch wesentlich stärker ausfallen als der des Platins.

Silber hat durch etliche Jahre eine große Tasse-Henkel-Formation ausgebildet und zuletzt nach einigen erfolglosen Versuchen endlich die wichtige Widerstandsmarke von 35 US$ überschritten. Es zog dabei direkt auf über 36 US$ durch und stand kurz darauf bei über 37 US$. Es folgte ein erfolgreicher Test des langjährigen Widerstands, der nun als Unterstützung dient. Ein Erreichen der 50-Dollar-Marke ist nur noch eine Frage der Zeit. Wer hier noch nicht investiert ist, sollte nicht mehr lange warten: Hier findet jetzt die Bewegung statt, auf die Silberinvestoren seit vielen Jahren gewartet haben. Dem vielseitigen Metall kommt besondere Bedeutung durch verschiedene wichtige Zukunftstrends zu, vor allem die Energiewende, die Digitalisierung, künstliche Intelligenz und die steigenden Rüstungsinvestitionen. Daneben gibt es zahlreiche andere Anwendungsgebiete, so etwa in der Medizintechnik, Trinkwasseraufbereitung, Steuerungstechnik und anderen Bereichen. Seit einigen Jahren steigt das Angebotsdefizit. Silber wird meist als Nebenprodukt abgebaut: Die Rohstoffunternehmen können also nicht kurzfristig ihren Silberausstoß signifikant erhöhen. Auch dieser Markt ist sehr eng. Sobald einige größere institutionelle Anleger als Käufer auftreten, wird dies zu bedeutenden Preisbewegungen führen.

Veränderungen auf den Terminmärkten deuten auf die Verschiebung des Anlegerinteresses weg vom Gold und hin zu den Weißmetallen hin. Das ist konsequent, weil Gold vor nicht allzu langer Zeit für wenig mehr als 1.000 US$ gehandelt wurde und sich sein Preis seither verdreifacht hat. Für ein konservatives Wertaufbewahrungsmittel mit bekanntermaßen geringer Volatilität ist das eine raketenhafte Preisentwicklung. Die großen Chancen liegen inzwischen bei jenen Rohstoffen, die sowohl für Investoren als auch für industrielle Anwendungen relevant sind. Dies sind die genannten Weißmetalle Silber, Platin und Palladium, daneben aber auch weitere wichtige Industrierohstoffe wie Rhodium und Rhutenium sowie jene Rohstoffe, die unter chinesische Ausfuhrbeschränkungen fallen, vor allem Terbium und Dysprosium. Angesichts ihrer Verknappung und der weiter zunehmenden Risiken auf der Welt stellen diese Stoffe schon jetzt Raritäten dar, deren Preis in Zukunft deutlich höher liegen wird.

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