Interviewer: Frau Bontschev, die Plattform primedigishare.com steht aktuell im Fokus der BaFin. Was steckt dahinter?
RA’in Bontschev: Auch hier geht es um unerlaubte Finanz- und Wertpapierdienstleistungen. Die Website ist inhaltlich identisch mit bereits bekannten Fällen – ein typisches Muster bei Betrugsplattformen, die unter neuem Namen und gleicher Struktur wieder online gehen. Der Einstiegssatz „Optimieren Sie Ihr Trading mit…“ ist bei allen gleich.
Interviewer: Der Sitz wird mit London angegeben. Ist das ein Gütesiegel?
RA’in Bontschev: Nein, leider nicht. Ein angeblicher Firmensitz im Ausland – oft im Vereinigten Königreich oder in Offshore-Gebieten – dient häufig nur zur Täuschung. Entscheidend ist: Hat das Unternehmen eine Zulassung in Deutschland? Wenn nicht, ist das Angebot illegal – unabhängig vom Sitz.
Interviewer: Was sollten Geschädigte tun?
RA’in Bontschev: Kommunikation stoppen, alles dokumentieren und sofort professionelle Hilfe suchen. Wer frühzeitig handelt, kann manchmal noch Schäden begrenzen. Auch eine Anzeige bei der Polizei ist dringend zu empfehlen.
Interviewer: Und zur Prävention?
RA’in Bontschev: Nutzen Sie die BaFin-Unternehmensdatenbank. Fehlt der Eintrag – nicht investieren. Seien Sie zudem vorsichtig bei aggressivem Telefonmarketing oder Versprechen von „garantierten Renditen“.