Prüfung der Goldbestände in Fort Knox – Mythos oder Realität?

Prüfung der Goldbestände in Fort Knox – Mythos oder Realität?

Veröffentlicht:

Mittwoch, 19.02.2025
von redakteur_u

Tesla-Chef Elon Musk nimmt sich die nächste US-Institution vor. Fort Knox, die legendäre Goldlagerstätte der USA, ist seit Jahrzehnten Gegenstand zahlreicher Spekulationen. Immer wieder tauchen Zweifel auf, ob sich die angeblichen rund 4.580 Tonnen Gold tatsächlich noch in den Hochsicherheitskammern der Festung befinden. Eine offizielle und umfassende Prüfung der Bestände gab es zuletzt 1953 – ein Umstand, der Verschwörungstheorien und Misstrauen weiter befeuert. Senator Rand Paul hat positiv auf die Idee reagiert, Fort Knox zu prüfen.

Warum eine Prüfung gefordert wird

Kritiker bemängeln, dass es keine regelmäßigen, unabhängigen Überprüfungen der Goldreserven gibt. Sie fordern Transparenz und eine Bestätigung, dass das Gold tatsächlich vorhanden ist und nicht längst verpfändet oder verkauft wurde. Angesichts wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten und einer steigenden Bedeutung von Gold als Wertsicherung rückt die Frage nach der Echtheit der Fort-Knox-Bestände erneut in den Fokus.

Wie eine Prüfung ablaufen könnte

Eine vollständige Prüfung der Goldreserven müsste durch eine unabhängige und internationale Expertenkommission erfolgen. Dazu wären mehrere Maßnahmen notwendig:

  • Physische Inspektion der Goldbarren durch Fachleute
  • Prüfung der Seriennummern und Herkunftsnachweise der Barren
  • Chemische Tests zur Bestätigung der Echtheit
  • Unabhängige Dokumentation und Offenlegung der Ergebnisse

Zudem gibt es moderne Technologien wie Ultraschall- und Röntgenscans, mit denen die Echtheit der Goldbarren überprüft werden kann, ohne sie physisch zu beschädigen.

Entwicklung des Goldpreises und mögliche Auswirkungen

Gold gilt traditionell als sicherer Hafen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. In den letzten Jahren ist der Goldpreis stark gestiegen, was auf geopolitische Spannungen, Inflation und die Unsicherheit an den Finanzmärkten zurückzuführen ist. Während der Preis in den frühen 2000er Jahren noch unter 400 US-Dollar pro Unze lag, überschritt er 2020 erstmals die Marke von 2.000 US-Dollar.

Aktuell, am 19. Februar 2025, liegt der Goldpreis bei etwa 2.935,74 US-Dollar (2.814,79 Euro) pro Feinunze.

Eine Prüfung der Goldbestände in Fort Knox könnte direkte Auswirkungen auf den Markt haben:

Bestätigung der vollen Bestände: Sollte sich herausstellen, dass das gesamte Gold tatsächlich vorhanden ist, könnte dies das Vertrauen in die US-Finanzpolitik stärken und den Goldpreis stabilisieren.

Fehlbestände oder Unregelmäßigkeiten: Falls jedoch Zweifel an den Reserven aufkommen, könnte dies eine Vertrauenskrise auslösen, die den Goldpreis in die Höhe treibt – ähnlich wie in Krisenzeiten, wenn Investoren verstärkt in Edelmetalle flüchten.

Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Gold weiterhin hoch bleibt, insbesondere in Zeiten globaler Unsicherheiten. Eine Überprüfung der Bestände könnte somit weitreichende wirtschaftliche und finanzpolitische Folgen haben.

Ob eine solche Prüfung in naher Zukunft stattfinden wird, bleibt ungewiss. Doch der Ruf nach Transparenz wird immer lauter – und Fort Knox bleibt ein Symbol für eines der bestgehüteten Geheimnisse der Finanzwelt.