Die deutsche Industrie hat im Juli erneut ein positives Signal gesetzt und konnte das zweite Auftragsplus in Folge verbuchen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Prozent. Dies markiert einen erfreulichen Wendepunkt, nachdem die Bestellungen zuvor fünf Monate in Folge rückläufig waren.
Der Haupttreiber dieses Wachstums waren Großaufträge, die insbesondere im Bereich des sonstigen Fahrzeugbaus für ein deutliches Plus sorgten. Hierzu zählen Branchen wie der Bau von Flugzeugen, Schiffen, Zügen und Militärfahrzeugen, die im Juli außergewöhnlich hohe Bestellungen verzeichneten. Ohne diese Großaufträge hätte sich der Anstieg der Bestellungen lediglich auf 0,4 Prozent belaufen, was die starke Abhängigkeit der Industrie von Großprojekten in diesem Zeitraum verdeutlicht.
Der anhaltende Aufschwung wird in der Branche als positives Zeichen für eine mögliche Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage gewertet, nachdem die Industrie in den Monaten zuvor unter globalen Unsicherheiten wie den steigenden Energiekosten, Lieferengpässen und geopolitischen Spannungen gelitten hatte. Trotz des aktuellen Auftragszuwachses bleibt die Stimmung in der Industrie jedoch vorsichtig, da die Unsicherheiten auf den internationalen Märkten weiterhin bestehen.
Experten weisen darauf hin, dass die Abhängigkeit von Großaufträgen für kurzfristige Erfolge zwar erfreulich sei, die nachhaltige Erholung der Industrie jedoch von einer breiteren und stabileren Auftragslage abhängt. „Die jüngsten Zahlen sind positiv, aber die strukturellen Herausforderungen wie hohe Energiepreise und anhaltende Lieferkettenprobleme müssen weiterhin angegangen werden“, so ein Branchenexperte.
Die Bundesregierung plant unterdessen, gezielte Fördermaßnahmen zu ergreifen, um die Industrie weiter zu stärken und wettbewerbsfähig zu halten. Vor allem Investitionen in Zukunftstechnologien und den Klimaschutz sollen langfristig zur Stabilisierung der Auftragslage beitragen.