Der Aufsichtsratsvorsitzende der Signa Holding, Gustav Gusenbauer, äußerte sich kritisch über die Expansionsstrategien des Unternehmens im Handelssektor. In einem ausführlichen Gespräch beleuchtete er die Fehlentscheidungen, die zu erheblichen finanziellen Verlusten geführt haben. Gusenbauer, der auch als ehemaliger Bundeskanzler Österreichs bekannt ist, wies darauf hin, dass bei der Expansion in den Einzelhandel zu optimistisch und selbstüberschätzend vorgegangen wurde.
„Wir glaubten, es besser machen zu können als die anderen und haben dabei viel Geld in den Sand gesetzt“, gestand Gusenbauer. Diese finanziellen Fehlinvestitionen haben laut ihm heute spürbare Auswirkungen, vor allem in Form von fehlender Liquidität im Immobilienbereich.
Besonders hervorgehoben wurde der Fall des Tiroler Investors René Benko, dessen Signa-Immobilienimperium, zu dem auch der deutsche Warenhausbetreiber Galeria Karstadt Kaufhof gehört, als eines der größten Desaster in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte bezeichnet wurde. Die von Benko verfolgte aggressive Wachstumsstrategie und die damit verbundenen hohen Investitionen in den Einzelhandel haben nicht den erwarteten Erfolg gebracht, sondern vielmehr zu einer der größten Pleiten in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte geführt.
Gusenbauers Äußerungen werfen ein kritisches Licht auf die Geschäftsstrategien der Signa Holding und zeigen, wie ambitionierte Expansionspläne in schwierigen Marktumfeldern zu riskanten Unternehmungen werden können.