Immobilienkrise in Berlin

Die anhaltende Krise in der Baubranche macht auch vor der deutschen Hauptstadt nicht Halt. Besonders augenfällig wird dies am Beispiel der Wohntürme „Max und Moritz“ an der Mercedes-Benz-Arena, die von der Baufirma Mikare Real Estate entwickelt wurden. Das einst belebte Büro des türkischen Entwicklers in Friedrichshain wirkt nun verlassen, mit einem veralteten Wandkalender und verstreuten Plänen, die die Stagnation des Projekts widerspiegeln. Die Baustelle der beiden Türme, die einmal stolze 86 und 95 Meter in den Himmel ragen sollten, ist nun menschenleer und von Gittern und Videokameras umgeben.

Das Schicksal des Max und Moritz Quartiers, das im Sommer 2023 begann, nahm eine dramatische Wendung, als die zuständige GmbH Insolvenz anmelden musste. Diese Situation wirft ernsthafte Fragen über die Fertigstellung des ambitionierten Projekts auf, das in bester Lage an der Spree und in der Nähe der East-Side-Gallery gelegen ist.

In den bereits teilweise bezogenen unteren Stockwerken der Gebäude in der Mariane-von-Rantzau-Straße leben bereits einige Bewohner, während die oberen Etagen noch auf ihren Ausbau warten. Erste Mängel machen sich bemerkbar, was die Bewohner mit sarkastischen Kommentaren quittieren.

Der Bau der Türme, die nun unter dem Namen „Upside Berlin“ vermarktet werden, ist ein Paradebeispiel für die Schwierigkeiten, mit denen die Baubranche in Berlin konfrontiert ist. Der neue Projektentwickler Mikare hatte 2017 das Projekt übernommen, konnte es aber trotz eines ursprünglich veranschlagten Investitionsvolumens von 300 Millionen Euro nicht voranbringen.

Die Krise betrifft nicht nur die Max und Moritz Türme, sondern auch andere große Bauprojekte in Berlin, wie das „ÜBerlin“ in Steglitz, das „Fürst“ am Kurfürstendamm oder den geplanten 150-Meter-Turm am Alexanderplatz. Auch das „Elements“-Projekt an der Michaelbrücke ist von der Krise betroffen. Signa, ein weiterer großer Akteur auf dem Berliner Immobilienmarkt, sucht ebenfalls dringend nach Finanziers für seine zahlreichen Bauvorhaben.

Die Liste der Projekte, die in Berlin in Schwierigkeiten stecken, wächst stetig und spiegelt die angespannte Lage auf dem Bau- und Immobilienmarkt wider.