Die Bundesregierung plant, den Umweltbonus für Elektrofahrzeuge vorzeitig zu streichen, wie aus einem Übersichtspapier zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) hervorgeht. Bisher konnten Käufer von Elektroautos in Deutschland mit einer Förderung von bis zu 6.750 Euro rechnen. Dieser Schritt könnte erhebliche Auswirkungen auf den Elektroautomarkt haben.
Experten prognostizieren einen Rückgang der Absatzzahlen von Elektrofahrzeugen. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Bochumer CAR-Instituts, warnt sogar vor einem möglichen Absturz des Marktanteils von E-Autos von derzeit 18 Prozent auf elf Prozent. Lobbyverbände wie der ADAC und der Verband der Deutschen Automobilindustrie kritisieren die geplante Kürzung als kontraproduktiv für die Entwicklung der E-Mobilität.
Die Deutsche Automobiltreuhand (DAT) hat festgestellt, dass der Umweltbonus eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung spielte, obwohl generelle Kaufzurückhaltung aufgrund hoher Gesamtkosten für E-Autos besteht. Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des ifo-Instituts zeigen, dass der Kaufanreiz allein nicht ausreicht, um die ambitionierten Ziele für E-Autos zu erreichen. Sie empfehlen stattdessen einen ganzheitlichen Ansatz, der auch umwelt- und verteilungspolitische Maßnahmen sowie Investitionen in alternative Kraftstoffe umfasst.
Die Politik sucht bereits nach anderen Wegen, um den Umstieg auf Elektroautos zu fördern. Carina Konrad, stellvertretende FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzende, plädiert für eine Überprüfung der Subventionen. Parallel dazu werden Verbrennerfahrzeuge durch Maßnahmen wie dem Verbot ab 2035 und strengeren Vorgaben für den Flottenverbrauch unattraktiver gemacht. Auch höhere CO₂-Abgaben an der Tankstelle und Änderungen bei der Kfz-Steuer könnten Autofahrer zum Umstieg auf Elektroautos bewegen.