Signa dramatischer Wertverlust der Immobilein bei einer Neubewertung?

Peter Papadakos, der Leiter der Europaanalyse bei Green Street Advisors, einem Spezialisten für Immobilien, äußerte, dass eine Neubewertung von Signa vermutlich einen Wertverlust von rund einem Drittel zur Folge hätte.

Zum Jahresende 2018 war das Immobilienvermögen von Signa Prime mit 571 Millionen Euro bewertet, bis Ende 2020 stieg dieser Wert auf nahezu 620 Millionen Euro an. Trotz des signifikanten Zinsanstiegs seit dem vergangenen Sommer erkennen die Bewerter von Signa Prime keinen Wertverlust in ihren Büchern.Um die Bewertungen mit den Marktwerten in Übereinstimmung zu bringen, wären deutliche Abschreibungen oder eine entsprechende Erhöhung der Mieten notwendig, oder eine Kombination aus beidem, so die Einschätzung von Bloomberg. Verkaufsnotstände sind dabei nicht auszuschließen.

In einem florierenden Markt sind Diskrepanzen zwischen Buch- und Marktwerten oft unerheblich. Doch wenn Gläubiger auf ihre Rückzahlungen drängen, könnten Notverkäufe zu einer realistischen Option werden.Selbst bei den wertvollsten Immobilien bestehen Unsicherheiten. So berichtete die „Financial Times“, dass Signa, bereits finanziell angeschlagen, im Frühjahr einen 50-Prozent-Anteil am Berliner Kaufhaus KaDeWe für lediglich 300 Millionen Euro veräußern konnte – ein Abschlag von 60 Prozent auf den Buchwert, der für das gesamte Gebäude bei etwa 1,5 Milliarden Euro lag. Ein solcher „Realitätscheck“ könnte laut dem Bericht sogar einige der auf den Signa Prime-Immobilien lastenden Kredite gefährden.