Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im März 2023 um 7,5% höher als im März 2022. Im Februar 2023 hatte die Jahresveränderungsrate noch +15,8% betragen. Im Vergleich zum Vormonat sind die Erzeugerpreise im März 2023 aber um 2,6% gesunken und damit den sechsten Monat in Folge rückläufig.
Die Ergebnisse sind noch vorläufig, was die Entwicklung der Strom- und Gaspreise angeht. Grund dafür ist die seit Januar 2023 geltende und seit März 2023 umgesetzte Preisbremse für Strom und Gas. Da nicht alle auskunftspflichtigen Energieversorgungsunternehmen im März Daten zur Berücksichtigung der Preisbremse gemeldet haben, konnte der Effekt der Preisbremse nur teilweise berücksichtigt werden. Die Ergebnisse für den Teilindex Energie und den Gesamterzeugerpreisindex bleiben daher für März 2023 vorläufig. Auch die Aktualisierung der vorläufigen Ergebnisse für Januar und Februar 2023 muss erneut verschoben werden.
Der Hauptgrund für den Anstieg der industriellen Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahr ist nach wie vor die Preisentwicklung bei Energie, was auf den hohen Gewichtungsanteil der Energiepreise am Gesamtindex in Verbindung mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen zurückzuführen ist. Darüber hinaus stiegen die Preise für Konsumgüter, Vorleistungsgüter, langlebige Gebrauchsgüter und Investitionsgüter zum Teil als Folge der Energiepreiserhöhungen ebenfalls deutlich an. Die Energiepreisentwicklung ist auch hauptverantwortlich für den Rückgang des Erzeugerpreisindex im Vergleich zum Vormonat.
Energiepreise steigen auf Jahresbasis weiter an, sinken aber auf Monatsbasis
Nach vorläufigen Ergebnissen lagen die Energiepreise im März 2023 im Durchschnitt um 6,8 % höher als im Vorjahresmonat. Da die Energiepreise bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im März 2022 stark angestiegen waren, führte dies zusammen mit den Preisrückgängen in den Vormonaten nur noch zu einem vergleichsweise moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (Basiseffekt). Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatten weiterhin die Preissteigerungen für Erdgas in der Verteilung. Dieses kostete im März 2023 im Vergleich zum März 2022 über alle Kundengruppen hinweg 19,1 Prozent mehr. Die Strompreise blieben im Vergleich zum März 2022 in allen Kundengruppen unverändert.
Mineralölerzeugnisse waren im März 2023 um 18,4% billiger als im März 2022 und sanken im Vergleich zum Februar 2023 um 2,3%. Im März 2022 waren die Preise für Mineralölerzeugnisse aufgrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine innerhalb eines Monats um 25,8% gestiegen.
Leichtes Heizöl war im März 2023 um 33,6% billiger als ein Jahr zuvor (-4,4% gegenüber Februar 2023). Die Preise für Kraftstoffe sanken um 19,4% (-1,7% gegenüber Februar 2023).
Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise um 7,9% höher als im März 2022 und um 0,2% höher als im Februar 2023.
Preisanstieg bei Konsumgütern vor allem durch höhere Nahrungsmittelpreise bedingt
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im März 2023 um 15,4% höher als im März 2022 und damit um 0,7% höher als im Februar 2023. Nahrungsmittel waren um 19,2% teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+89,2% im Vergleich zum März 2022). Im Vergleich zum Vormonat Februar gingen diese Preise jedoch leicht zurück (-0,1%). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 46,6% mehr als im März 2022, Schweinefleisch 33,4%. Margarine und Nahrungsfette waren 29,3% teurer als ein Jahr zuvor. Billiger als im März 2022 waren vor allem Butter (-11,6% gegenüber März 2022) und rohe Pflanzenöle (-31,0% gegenüber März 2022).
Die Preise für Gebrauchsgüter waren im März 2023 um 10,0% höher als im Vorjahr und stiegen gegenüber Februar 2023 um 0,3%, was vor allem auf die Preisentwicklung bei Möbeln (+11,7% gegenüber März 2022) zurückzuführen ist.
Investitionsgüter kosteten 7,5% mehr als ein Jahr zuvor (+0,2% gegenüber Februar 2023), vor allem aufgrund von Preissteigerungen bei Maschinen (+9,4%), gefolgt von Preissteigerungen bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+5,9%).
Preisanstieg bei Vorleistungsgütern hauptsächlich durch Glas, Keramik und bearbeitete Steine verursacht
Vorleistungsgüter waren im März 2023 um 4,7% teurer als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Vormonat sanken diese Preise leicht um 0,1%. Den größten Einfluss auf den Preisanstieg bei Vorleistungsgütern im Jahresvergleich hatte die Preisentwicklung bei Glas, Glaswaren, Keramik und bearbeiteten Steinen (+24,1% gegenüber März 2022).
Besonders stark stiegen die Preise für Zement (+52,3% gegenüber März 2022). Holz in Form von Platten oder Spänen war um 30,7% teurer als im März 2022 (-4,6% gegenüber Februar 2023). Haushalts-, Sanitär- und Toilettenartikel aus Zellstoff, Papier und Pappe waren um 27,8% teurer.
Metalle waren billiger als im März 2022 (-3,6%). Im Vergleich zum Vormonat fielen die Metallpreise um 1,0%. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren um 9,3% billiger als im März 2022. Die Preise für Betonstahl fielen um 24,5% gegenüber dem Vorjahr.
Bei den Vorleistungsgütern fielen die Preise für nichtmetallische Sekundärrohstoffe, wie z. B. Papier, im Jahresvergleich besonders stark (-43,7 %).