Ist die Ukraine für den Anschlag auf die Krim-Brücke verantwortlich?

Dem Kreml nahestehende Komiker haben dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in einem gefälschten Telefonat brisante Aussagen entlockt. „Wenn Sie mich fragen“, so Kuleba in dem Gespräch, „wer auf der Krim oder in Belgorod etwas in die Luft jagt, dann sage ich Ihnen im Privaten, ja das waren wir“.

In Russland macht man die Ukraine für die Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich. Offiziell hat sich Kiew nicht zur Verantwortung bekannt. Kulebas Erklärung dürfte in Moskau jedoch als Schuldeingeständnis interpretiert werden. Gleichzeitig erklärte Kuleba, dass die Gegenoffensive in der Südukraine in enger Abstimmung mit den Vereinigten Staaten durchgeführt worden sei.

Der russische Anrufer am anderen Ende hatte sich als Michael McFaul, ehemaliger US-Botschafter in Moskau, ausgegeben. Der gefälschte Anruf wurde von denselben Komikern organisiert, die in diesem Sommer mehreren Bürgermeistern in EU-Hauptstädten vorgaukelten, sie sprächen mit dem Kiewer Bürgermeister Vitaly Klitschko. Zu den Opfern des Telefonstreichs gehörte auch die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey.

Alexei Stolyarov und Vladimir Kuznetsov, alias „Vovan und Lexus“, sind in Russland seit Jahren dafür bekannt, Politiker und andere internationale Prominente mit gefälschten Anrufen hereinzulegen. Vor einiger Zeit gaben sie laut ARD in einem „Kontraste“-Interview zu, dass sie für eine Internetplattform des russischen Staatskonzerns Gazprom arbeiten.